Die Spannung spitzt sich zu
  16.04.2024 •     Spieltechnik


Heddesheim und Hardheim weiter im Gleichschritt – Wiesloch klettert – Friedrichsfelder Paukenschlag gegen Plankstadt – Birkenau siegt im Abstiegskracher gegen Knittlingen – Weiter enger Meisterschaftskampf in der Frauen-Verbandsliga

Karlsruhe. (bz) Gegen Ende einer Saison ist es naturgemäß für die Teams schwieriger, für die nach oben wie nach unten nicht mehr viel drin ist. „Wir sind nicht in die Emotionen gekommen, was es dann in Pforzheim extrem schwierig macht“, sagte Sebastian Thome zur 22:26-Niederlage seiner Badenliga-Männer des TSV Rot-Malsch bei der SG Pforzheim/Eutingen II. Das bringt ihn zu dem Schluss, „dass einfach die Luft raus ist.“

Der positive Lauf der TSG Wiesloch hält an. Die vor Selbstvertrauen regelrecht strotzende Peitz-Sieben gewann bei der HSG Ettlingen mit 41:30 (20:10) und schließt damit zum drittplatzierten TSV Amicitia Viernheim auf.

Die Partie der TSG Germania Dossenheim gegen den TV Hardheim wurde am Donnerstag abgesagt und mit 0:2-Punkten für die Gäste gewertet. „Wir hatten leider nicht genügend Spieler zur Verfügung und mussten deshalb absagen“, sagte Dossenheims Trainer Christopher Körner zur personellen Misere beim Tabellenschlusslicht.

Wenn die Saison auf ihre Zielgerade einbiegt, sind überraschende Ergebnisse vielleicht etwas wahrscheinlicher als zu anderen Zeitpunkten. Der 27:24-Sieg des TV Friedrichsfeld gegen die Handball Wölfe Plankstadt ist jedenfalls in diese Kategorie einzuordnen. Die Friedrichsfelder, bei denen Justus Mehl (9/2) herausstach, haben sich somit zwei Punkte gekrallt, die im Abstiegskampf eventuell einen entscheidenden Faktor einnehmen werden.

Eine Halbzeit lang tat sich die SG Heddesheim äußerst schwer mit dem TSV Amicitia Viernheim, wie der Zwischenstand von 9:8 beweist. Nach dem Seitenwechsel setzten sich die mit Hardheim punktgleich vorne stehenden Löwen kontinuierlich ab und zeigten den Südhessen die Rücklichter. Vor allem in der Schlussphase wurde es deutlich, Heddesheim siegte mit 27:18 höchst souverän.

Große Freude herrschte bei der HG Oftersheim/Schwetzingen II vor. Drei sechsfache Torschützen, Thorsten Erich Micke, Pol Kirsch und Felix Rothardt, gingen voran, insgesamt trafen 13 verschiedene Spieler bei der HGO. Dieser geballten Mannschaftsstärke konnte der TV Knielingen trotz Halbzeitführung nichts entgegensetzen, Oftersheim/Schwetzingen holte sich mit dem 33:28 zwei Zähler.

Der Abstiegskracher schlechthin stieg zwischen dem TSV Birkenau und dem TSV Knittlingen. In puncto Spannung ließen die beiden Teams keine Wünschte offen. Die Führung wechselte ständig hin und her, das glückliche Ende hatten die Gastgeber mit 25:24 (10:11). Am unteren Ende der Tabelle nimmt die Dramatik somit weiter zu, Birkenau ist an Knittlingen vorbeigezogen auf den drittletzten Platz.

Gegen den Spitzenreiter der Frauen-Badenliga war kein Kraut gewachsen. Mit einer 23:37-Packung im Gepäck musste sich die TSG Wiesloch auf den Nachhauseweg vom TSV Birkenau machen. Gegen zehn verschiedene Torschützinnen konnte der ausgedünnte TSG-Kader nicht viel ausrichten, Alina Frick (8/4) und Hanna Lies (6) trafen immerhin häufiger.

Lange Zeit erfolgreich wehrte sich der TSV Rot-Malsch bei der HSG Walzbachtal, nach 52 Minuten stand es 25:25-Unentschieden. Im Endspurt hatten die Gastgeberinnen die besseren Antworten parat, erzielten dabei die letzten drei Tore des Abends, weshalb der TSV mit einer 28:32-Niederlage zurückfahren musste. Der Trainer war dennoch nicht unzufrieden. „Meine Spielerinnen haben eine tolle Moral gezeigt und ohne fünf Stammkräfte bis zur letzten Minute gekämpft“, sagte Arndt Heinemeier.

Defensiv hielt die SG Nußloch beim TV Brühl eindrucksvoll dagegen. Das Problem waren zu wenige eigene Tore, weshalb die Partie aus Sicht der Nussis mit 20:23 (11:10) verlorenging. Im Abstiegskampf bedeutet dies einen großen Schritt für die Brühlerinnen, während die SG als Drittletzter in ihre vier ausstehenden Spiele geht.

Eine Galavorstellung, im Einklang mit einer überragenden Sophia Ködel (14), brachte der KuSG Leimen einen 39:19-Heimsieg gegen die SG Heidelsheim/Helmsheim. „Nach einer gewissen Anlaufzeit, kam zu der guten Abwehrarbeit die nötige Durchschlagskraft im Angriff zur Geltung“, sagte Martin Scherz. Der KuSG-Trainer hob die 24 erzielten Tore in Halbzeit zwei hervor, noch mehr freute ihn aber, „dass wir gegen eine so spielstarke Mannschaft nur neun Treffer nach dem Seitenwechsel bekommen haben.“

Die Begegnung zwischen der SG Heddesheim und der HG Königshofen/Sachsenflur war bereits im Laufe der vergangenen Woche entschieden. Die Gäste traten nicht, weshalb die Partie mit 2:0-Punkten für Heddesheim gewertet wurde.

Ein Ergebnis, das die Konkurrenz im Abstiegskampf der Männer-Verbandsliga nicht gerne gesehen hat, gab es bei der HSG Weschnitztal. Der bereits feststehende Meister unterlag dem Kellerkind TV Germania Großsachsen II mit 23:24 (13:13), wodurch die Gäste zwei ganz und gar unerwartete Punkte einsammeln durften.

Einen weiteren Beleg der starken Verfassung, in der sie sich befinden, lieferten die Männer der SG Nußloch. Das 22:20 (7:14) beim TV Ispringen war neben einer grandiosen Aufholjagd der sechste Sieg in Serie. Ab Minute 39 vernagelte die SG den eigenen Kasten nahezu komplett und kassierte fortan nur noch drei Gegentore.

Einen klassischen Arbeitssieg hat der TSV Handschuhsheim eingefahren. Dank des 30:28 (16:14) gegen die SG Odenheim/Unteröwisheim bleiben die Löwen auf Rang zwei. „Leider ist es uns nicht gelungen, uns in der ersten Halbzeit schon klar abzusetzen“, fasste TSV-Trainer Matthias Bitz zusammen. Danach gab es dafür viel zu loben: „Im zweiten Durchgang waren wir eigentlich immer vorne.“

Es bleibt dabei, momentan ist nicht die Zeit des TSV Wieblingen. Zuhause gegen den TSV Rintheim setzte es mit 33:38 (19:21) die achte Niederlage 2024. Somit ist in Richtung Vizemeisterschaft das letzte Fünkchen Resthoffnung dahin.

Diese Runde läuft vieles gegen die HSG St.Leon/Reilingen. Im Heimspiel gegen den Tabellendritten HSG Walzbachtal sah es lange Zeit nach einem Überraschungserfolg aus, der die Hoffnungen auf den Klassenerhalt neu zum Leben erweckt hätten. Über ein 16:13 zur Pause, führte die HSG nach 36 Minuten mit 20:14, verpasste es dann aber früh für ganz klare Verhältnisse zu sorgen. Am Ende wog die Partie hin und her, ehe sie 30:30 endete. Ein Remis, dass St.Leon/Reilingen nur bedingt nützt.

Der HSV Hockenheim schlägt den TSV 1863 Buchen und hat nun wieder ein ausgeglichenes Punkteverhältnis (23:23). Der 33:26-Erfolg gegen den TSV stand zu keinem Zeitpunkt in Frage, die Hausherren führten konstant und deutlich. Buchen bleibt Drittletzter, spürt aber immer mehr den heißen Atem aus Großsachsen II und St.Leon/Reilingen im Nacken.

Ganz tief atmeten am Sonntagabend die Verbandsliga-Frauen des TV Edingen durch. Ehe der 24:23-Sieg bei den Rhein-Neckar Löwen feststand, musste der Spitzenreiter bis in die Schlusssekunden zittern. Letztlich sind es oftmals genau solche Siege, die am Ende einer langen Saison über eine Meisterschaft entscheiden.

Runde eine Halbzeit Anlaufzeit benötige die HG Saase, bevor sie den TV Schriesheim und damit die Partie im Griff hatte. Der 30:20-Heimsieg kam erwartungsgemäß und sicherte Saase Rang vier.

Es ist weiterhin bewundernswert, wie aufopferungsvoll die Turnerschaft Mühlburg Spieltag für Spieltag antritt, wohlwissend, dass es erneut eine Niederlage geben wird. Eine deftige obendrein. Dennoch halten die Mühlburgerinnen ihre Knochen hin, am Samstagabend bei der TG Neureut im Rahmen einer 13:30-Niederlage. Für Neureut ist das gleichbedeutend mit der Sicherung des dritten Tabellenplatzes.

Im Zweikampf an der Spitze hat die HSG Weinheim-Oberflockenbach ihre Hausaufgabe bei der TG Pforzheim II mit 25:18 (12:11) gelöst. Entscheidend für den späteren Erfolg war neben der elf Tore von Miriam Müller, drei davon per Siebenmeter, die Endphase, als die HSG in der Schlussviertelstunde lediglich zwei Gegentreffer zuließ.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.

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