Wieslochs Frauen drehen die Partie in Halbzeit zwei
Wiesloch. (bz) Das hat einige Nerven gekostet. Frank Gerbershagen musste ein ganz dickes Fell an der Seitenlinie beweisen, ehe er am Samstagabend zwei Punkte für seine Mannschaft, die TSG Wiesloch, im Heimspiel gegen die SG Heddesheim bejubeln durfte.
Nach einem derart klaren Sieg sah es bis in die Schlussminuten überhaupt nicht aus. Ganz im Gegenteil, gerade einmal sieben Minuten waren auf der Uhr, als Gerbershagen zum ersten Mal die grüne Karte für eine Auszeit auf den Zeitnehmer-Tisch legte. Wenige Sekunden zuvor hatte Katja Bender die furios startenden Heddesheimerinnen mit 2:7 in Front geworfen. Die Auszeit bewirkte Wunder bei der TSG, die nach 22 Minuten das erste Mal in Führung ging (12:11). „Da haben wir uns wieder herangekämpft und mussten dann trotzdem mit einem Vier-Tore-Rückstand in der Pause“, stand Gerbershagen nach den ersten 30 Minuten etwas ratlos da.
Seine Kabinenansprache zeigte umgehend Wirkung. „Endlich waren alle wach und haben den Kampf angenommen, ohne jedoch spielerisch zu überzeugen“, machte er die richtige Einstellung bei seinen Spielerinnen aus. Eine Viertelstunde vor Schluss hatten die Wieslocherinnen die Partie ein zweites Mal gedreht und dieses Mal gelang es ihnen, den Vorsprung zu verwalten. Wie sehr die Gastgeberinnen den Sieg wollten, verdeutlichen die letzten beiden Minuten, als sie in Unterzahl agierten und trotzdem von 26:24 auf den 28:24-Endstand stellten.
„Neben dem tollen Teamgeist ist heute Franziska Rudolph hervorzuheben, die auf Rechtsaußen eine starke Torquote vorwies und in der Abwehr lautstark versuchte das Regiment zu führen“, lobte Gerbershagen explizit die fünffache Torschützin. Für die kommenden Wochen hat er einen klaren Wunsch an seine Sieben: „Wir haben noch Luft nach oben und müssen im Training mehr Gas geben, um stabiler und konstanter in unseren Leistungen zu werden.“
Während sich die TSG mit dem Erfolg auf den zweiten Platz nach vorne geschoben hat, stehen die Heddesheimerinnen mit 4:4 Punkten vorerst im Mittelfeld der Tabelle.
TSG Wiesloch: Fiala, Kraus (beide Tor), Blum 4, Klevenz 5, Lies 3, Kerner 2, Rudolph 5, Hilgenhaus, Sauter 2, Baumgärtner, Blum 1, Hauswirth, Frick 4/2, Kuhn 2.
SG Heddesheim: Gärtner (Tor), Sachsenmeier 7, Hildenbrand 2, Hammersdorf 3/2, Holzer 7, Oetzel, Bender 2, Heckmann, Pauli, Gedik 3, Emmler.
