Wie ein Neustart

  13.09.2022    Spieltechnik
Handball: BHV-Ligen starten wie vor der Pandemie mit vollem Teilnehmerfeld – Prognosen fast unmöglich – Am Wochenende geht´s los

Karlsruhe. (bz) Die Zeit der geteilten Ligen ist vorbei, die Handball-Vereine im Badischen Handball-Verband stehen am Beginn eine Runde, wie man es aus der Vor-Corona-Zeit kennt. Das bedeutet wieder deutlich mehr Spiele als in der Vorsaison. Ein langer Atem zahlt sich also aus, die Verbandsliga der Männer spielt bis Mitte Mai 2023 ihre Meister und Absteiger aus. Wir haben uns umgehört und geben zum großen Saisonstart am kommenden Wochenende einen ersten Einblick in Saisonziele und Favoriten.

Badenliga Männer:

14 Mannschaften gehen in der höchsten Männerliga des Verbandsgebiets an den Start. Bis Ende April 2023 ermitteln die Teams ihren badischen Meister und Aufsteiger in die BWOL.

Die Favoriten: „Der TSV Birkenau ist als Absteiger ein prädestinierter Favorit“, sagt Jörg Werber, Trainer der TSG Germania Dossenheim. Daneben wird zusätzlich eine ganze Reihe von Mannschaften genannt, die das Zeug zum Aufstieg haben. „Die HG Oftersheim/Schwetzingen II ist ganz stark und sicher wieder oben dabei mit ihren toll ausgebildeten Spielern“, so Martin Schnetz. Der Trainer der HSG St.Leon/Reilingen strebt mit seiner Truppe einen Platz im gesicherten Mittelfeld fernab jeglicher Abstiegssorgen an.

Weitere Kandidaten für die vorderen Ränge sind die SG Heidelsheim/Helmsheim, der TV Hardheim sowie der TSV Amicitia Viernheim. Michael Peitz, Trainer der TSG Wiesloch, nennt ebenfalls diese Klubs. Er sagt: „Richtig souverän wird aber keiner durchgehen. Ich sehe in dieser Liga keine schwache Mannschaft, es wird Woche für Woche eine große Herausforderung zu gewinnen.“

Der Neuling: In einem famosen Saisonfinale hat sich die TSG Dossenheim die Verbandsliga-Meisterschaft gekrallt und gehört 2022/23 zum Badenliga-Teilnehmerfeld. „Der Klassenerhalt ist unser Saisonziel“, sagt Weber, der präzisiert, „als Aufsteiger müssen wir ordentlich reinhauen, ich sehe dem Ganzen aber optimistisch entgegen.“

Badenliga Frauen:

Deutlich kleiner ist die Frauen-Badenliga. Elf Teams kämpfen hier um den Titel. Die Runde läuft ebenfalls bis Ende April.

Die Favoriten: Einen Topfavoriten zu benennen, ist nie ganz einfach. Die HG Oftersheim/Schwetzingen darf man aber durchaus in diese Schublade stecken. „Da müssen wir nicht lange um den heißen Brei herumreden, die HGO ist der Favorit“, sagt Frank Gerbershagen. Der Trainer der TSG Wiesloch scheiterte letzte Runde denkbar knapp an der Meisterschaft im entscheidenden Aufstiegsspiel gegen Rintheim. Er versichert aber, das Trainerteam und Mannschaft gewillt sind, trotz eines kleineren Kaders erneut anzugreifen: „Wir sind bestens vorbereitet, TSG-Mädels geben niemals auf.“

Somit ist klar, dass die TSG ebenfalls zu den Favoriten zu zählen ist. Weitere Kandidaten sind der TV Brühl und die HSG St.Leon/Reilingen II. In den vergangenen Jahren war die SG Nußloch stets oben dabei, die Mannschaft des neuen Trainers Michael Grünwedel muss jedoch den Verlust von sechs Stammspielerinnen auffangen.

Die Premiere: Bis zu 30 Spielerinnen trainierten in der Vorbereitung bei der neuen Spielgemeinschaft des TSV Rot-Malsch mit. „Das war außergewöhnlich, aber das Team ist gut zusammengewachsen“, berichtet Arndt Heinemeier. Der Coach strebt mit seiner Mannschaft einen gesicherten Mittelfeldplatz an.

Verbandsliga Männer:

Die Mammutliga schlechthin. 15 Mannschaften gehen hier an den Start.

Die Favoriten: Den Karlsruher Klubs wird einiges zugetraut. „Die Karlsruher haben mächtig investiert“, sagt Marco Widmann, Trainer des TSV Wieblingen. Sein Nußlocher Kollege Frank Schmiedel nennt explizit, „den TSV Knittlingen und die HSG Weschnitztal.“ Weitere Namen die fallen sind der TSV Rintheim und die HSG Ettlingen.

Zielsetzungen: „Eine gute Abwehr und Tempohandball“, will Widmann von seiner Sieben sehen. Schmiedel will mit seiner SG als Aufsteiger nichts mit dem Abstieg zu tun haben und Matthias Bitz das obere Drittel angreifen. „Ich habe ein neues System eingebaut, wobei es noch etwas Abstimmungsprobleme gibt“, sagt der neue Trainer des TSV Wieblingen.

Ein gesunder Mix aus Erfahrenen und Talentierten weiß Neu-Trainer Sebastian Metzler beim TV Eppelheim um sich. Beim Absteiger ruft er folgendes Ziel aus: „Wir wollen oben mitspielen und den Aufstieg anvisieren.“

Verbandsliga Frauen:

Die Favoriten: Von den zwölf Teams der Frauen-Verbandsliga sind in erster Linie die Turnerschaft Mühlburg und die HSG Walzbachtal zu nennen. Ganz ordentlich haben sich letzte Runde auch die SG Walldorf Astoria und die Rhein-Neckar Löwen geschlagen. Inwieweit sie ihre Form in 2022/23 retten konnten, muss sich erst noch zeigen.

BHV Pressereferent