Souveräner Derbysieg
Karlsruhe. (bz) Wenn am Ende einer Partie jeder Feldspieler getroffen hat, bedeutet das meistens ein erfolgreiches Abschneiden für eine Handball-Mannschaft. So auch am Samstagabend für den TSV Wieblingen im Derby der Verbandsliga-Männer mit dem TV Eppelheim. 38:26 (16:14) schlugen die West-Heidelberger ihren Nachbarn.
„Das Ergebnis geht aus meiner Sicht auch in der Höhe völlig in Ordnung“, sagte Marco Widmann. Der Wieblinger Trainer hatte allen Grund zufrieden zu sein, „wir haben diesen klaren Sieg durch eine sehr starke mannschaftliche Geschlossenheit erreicht.“
Ein letztes Mal lief Phil Nitze im TSV-Trikot auf. Mit zwei Treffern verabschiedete er sich standesgemäß von den Wieblinger Zuschauern. „Phil hat noch einmal gezeigt, wie wertvoll er für uns mit seinem Abwehreinsatz und seiner Leidenschaft ist“, so sein Trainer, der weiter ausführte, „sein Abgang schmerzt uns sehr.“
Da der TSV Handschuhsheim beim TV Germania Großsachsen II nicht über ein 26:26-Unentschieden hinausgekommen ist, konnte Wieblingen nach Pluspunkten mit Handschuhsheim gleichziehen. „Wir haben ein sehr schlechtes Spiel abgeliefert“, versuchte Matthias Bitz gar nicht erst die eigene Leistung schönzureden. Der TSV-Trainer bemängelte weiter: „In der Abwehr hatten wir keinen Zugriff und im Angriff keine Durchschlagskraft.“
Quasi über den kompletten Spielverlauf mussten die Handschuhsheimer einem Rückstand hinterherlaufen. Zur Pause lagen sie sogar mit 10:16 im Hintertreffen. „Zum Schluss hatten wir Glück, dass wir überhaupt noch einen Punkt geholt haben“, schloss Bitz sein Fazit. Um den aktuellen fünften Rang auch nach dem kommenden letzten Spieltag zu behalten, muss am Samstag gegen den Meister aus Ettlingen vermutlich ein Sieg her.
Einen hart erkämpften Sieg im letzten Heimspiel der Runde fuhr die SG Nußloch beim 33:29 (17:16) gegen die TG Eggenstein ein. „Aufgrund vieler vergebener Torchancen konnten wir uns nicht weiter absetzen“, bemängelte Martin Seiler die schwache Chancenverwertung seiner Sieben. Der SG-Trainer durfte sich aber auf den längeren Atem seiner Schützlinge verlassen. Nach Eggensteins Ausgleich zum 29:29 (55. Spielminute) spielten die Nußlocher ihre ganze Routine aus und warfen die letzten vier Tore des Abends.
Einen standesgemäßen Abschied vom eigenen Publikum feierte dabei Christopher Müller. In seinem letzten Heimspiel für die SG steuerte er neun Treffer bei und schwang sich zum besten Schützen auf der Platte auf. Christian Buse (8) und Tim Sohns (6) trafen ebenfalls häufig. Auch ohne den Heimsieg wäre der vierte Tabellenplatz zum Saisonende perfekt gewesen. Nußloch darf kommenden Sonntag ohne jeglichen Erfolgsdruck beim Spitzenteam des TSV Knittlingen antreten.
Jener TSV Knittlingen gastierte am Sonntag zum Gratulieren beim Meister. Die HSG Ettlingen durfte das letzte Heimspiel der Saison 2022/23 nutzen, um ihre Mannschaft gebührend für den Titel zu feiern. Dabei erwiesen sich die Knittlinger als Spielverderber und entführten beim 29:27-Sieg beide Punkte aus der Franz-Kühn-Halle. Lucas Gerdon (9) und Petar Petricevic (7) gaben sich am meisten Mühe, um als Partycrasher aufzutreten. An der verdienten Meisterschaft für Ettlingen änderte dies freilich nichts.
Die Pflichtaufgabe bei der TGS Pforzheim II endete mit einem 39:19-Auswärtssieg für die HSG Walzbachtal. Wie zu erwarten war, geriet der Sieg zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, die HSG setzte sich über die 60 Minuten kontinuierlich ab. Zur Pause führte sie bereits mit 19:8.
Der 37:25-Sieg des HSV Hockenheim bei der SG Stutensee-Weingarten hatte einen besonderen Nebeneffekt. Die Hockenheimer haben damit die nötigen Punkte eingefahren, um die Saison mindestens auf dem zehnten Tabellenplatz abzuschließen, es ist aber auch Platz acht drin.
Der Spielverlauf beim Vorletzten ist indes schnell erzählt. Trotz des herausragenden Johannes Milbich, der 14 Tore für die SG beisteuerte, zog Hockenheim kontinuierlich davon. Das lag an vier Akteuren, die von Stutensee-Weingarten nicht in den Griff zu bekommen waren. Denis Kalabic (8), Felix Gubernatis (8), Sebastian Neumann (7) sowie Henrik Gubernatis (6) trafen nach Belieben. Beim 19:11-Halbzeitstand war bereits die Vorentscheidung gefallen.
Deutlich knapper endete die Begegnung zwischen dem TV Ispringen und dem TSV Rintheim. Der Elfte bot dem Dritten beim 28:31 (13:16) über 60 Minuten hinweg Paroli. Allerdings muss erwähnt sein, dass die Rintheimer beinahe durchweg in Führung lagen, ab Minute 20 ließen sie Ispringen stets auf maximal ein Tor herankommen. Robin Hildenbrand (9) vom TSV und Ispringens Moritz Seifried (8) lieferten sich ein Wettschießen.
Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.
