Plankstadt fegt über Heddesheim hinweg
Karlsruhe. (bz) Nach drei Niederlagen in Folge müssen sich die Badenliga-Männer der TSG Wiesloch vorerst mit einem Mittelfeldplatz zufriedengeben. Am Samstagabend gab es gegen das Spitzenteam des TSV Amicitia Viernheim nichts zu holen, die TSG unterlag mit 21:30 (6:13).
Eines hatten die drei vergangenen Partien gemein, bei 21 eigenen Toren im Schnitt ist klar, wo es hakt. „Unsere Angriffsleistung war nicht zufriedenstellend“, bringt Michael Peitz die Sache auf den Punkt. Wieslochs Trainer sah, „zu viele Fehler“, seiner Mannschaft und mit Viernheim einen Gegner, „der ab der 40. Minute einen Gang hochgeschaltet hat.“ Dem konnten die Gastgeber nichts mehr entgegensetzen.
Dafür ist der TSV Rot-Malsch mit einem 37:32-Erfolg über den TV Knielingen nach Punkten mit den Wieslochern gleichgezogen. Nach den drei Niederlagen zum Auftakt hat der TSV nun fünfmal in Serie nicht verloren und befindet sich unbestrittenen auf dem aufsteigenden Ast. Gegen Knielingen ist der Mann des Spiels schnell ausgemacht – Maximilian Hornstein traf herausragende 17 Mal.
„Wir haben keinen Zugriff zum Spiel gefunden“, sagte Christopher Körner zur 19:28-Niederlage seiner TSG Germania Dossenheim gegen die SG Pforzheim/Eutingen II. Die zweite Heimniederlage in Folge zwingt die Dossenheimer dazu den Blick nach unten zu richten.
Was für eine Ansage. Die Handball Wölfe Plankstadt fügten der SG Heddesheim nicht nur die erste Saisonniederlage bei, sondern fegten geradezu über den bisherigen Tabellenführer hinweg. Von Beginn an langen die Hausherren durchgängig in Front, wenn auch nur knapp bis in die zweite Hälfte hinein. Nach einem 12:10 zur Pause legten die Wölfe einen Gang zu und zeigten den Löwen nur noch ihre Rücklichter. Über ein 24:17 (49.) warfen sie einen gänzlich souveränen 31:22-Heimsieg heraus. Bester Akteur auf der Platte war Julian Maier mit neun Treffern.
Punktgleich mit den Wölfen rangiert der TV Hardheim 1895 im Verfolgerfeld in Schlagdistanz zur Spitze. Das verdankt die TV-Sieben ihrem 37:33-Heimsieg gegen den TSV Birkenau am Samstagabend, bei dem Jannik Huspenina (11/1) gewohnt abschlussstark vorausging. Die Birkenauer müssen sich nach ihrer fünften Niederlage im achten Spiel vorerst nach unten orientieren.
Ohne Probleme hat die HG Oftersheim/Schwetzingen II den TV Friedrichsfeld bezwungen. Das 33:17 war aber erst der zweite Saisonsieg der HGO und ein ganz wichtiger Erfolg im Abstiegskampf. Friedrichsfeld ist auf den vorletzten Rang zurückgefallen.
Was für eine Vorstellung des TSV Knittlingen. Im Duell der beiden Schlusslichter legte der TSV los wie die Feuerwehr und fegte schon in den ersten 30 Minuten über die HSG Ettlingen hinweg. 17:7 stand es zu diesem Zeitpunkt. Ganz große Lust hatte Kai Rudolf. 16 Tore eines Spielers haben Seltenheitswert und dementsprechend lange wird sich der Knittlinger an seine Galavorstellung beim 35:19-Sieg zurückerinnern.
Zittern mussten die Badenliga-Frauen der TSG Wiesloch zu keinem Zeitpunkt. „Wir waren von Anfang an voll konzentriert und standen sicher in der Abwehr“, sagte Noah Bausch zum 33:23-Heimsieg gegen die HG Königshofen/Sachsenflur. Im Prinzip war die Messe nach 20 Minuten und der 12:5-Führung gelesen. Während vorne aus dem Positionsangriff vieles gelang, vernagelte hinten Lotte Reupert den Kasten. „Sie hat eine überragende Leistung abgeliefert“, lobte ihr Trainer sie überschwänglich.
Nach der 18:11-Führung zur Pause verwalteten die Wieslocherinnen ihren Vorsprung bis zum Ende und befinden sich mit 8:6-Punkten zumindest in Schlagdistanz zur Spitze. Damit dem so beliebt, muss sie kommendes Gastspiel am Sonntag bei der KuSG Leimen gewinnen.
Man durfte ihn erwarten, der 34:28-Derbysieg des TSV Rot-Malsch gegen die HSG St.Leon/Reilingen II war jedoch alles, aber auf keinen Fall ein Spaziergang. Zur Pause lag die Sieben von Arndt Heinemeier mit 12:14 zurück, der erste Punktgewinn 2023/24 überhaupt für die Drittliga-Reserve der HSG war zum Greifen nah. „Nach einer lauten Halbzeitansprache haben wir einen auch in der Höhe verdienten Sieg eingefahren“, verriet Rot-Malschs Trainer Arndt Heinemeier.
Das Gipfeltreffen versprach große Spannung und es lieferte selbige bis zur letzten Sekunde. Dabei bewies der TSV Birkenau extreme Nervenstärke, da es kurz vor Schluss danach aussah, als ob die Frauen um die neunfache Torschützin Danijela Rajic einen eigentlich schon sicher geglaubten Sieg aus der Hand geben würden. Zur Pause führte ihre Sieben beim TSV Rintheim mit 16:12 und hatte relativ klar die Oberhand.
Angeführt von Julia Ahlbrand (11) kämpften sich die Rintheimerinnen später Tor um Tor heran und glichen durch ihre Topwerferin dreimal aus. Es reichte schließlich nicht zu einem Punktgewinn, weil Birkenaus Linn Gutsche die letzte Antwort des Abends parat hatte und 40 Sekunden vor Schluss den wenig später ausgiebig gefeierten 29:28-Endstand besorgte.
Im Vorfeld hätte die SG Heddesheim einen Punktgewinn gegen die SG Heidelsheim/Helmsheim zweifelsfrei unterschrieben. Am Ende wäre gestern aber ein Sieg durchaus möglich gewesen. Bis in die Schlusssekunden hinein führten die Löwinnen mit 27:26 gegen die SG Heidelsheim/Helmsheim, ehe mit Laura Witt die erfolgreichste Akteurin (12) den 27:27-Endstand herstellte. Auf Heddesheimer Seite verdienten sich Maike Korn (10) sowie Alina Holzer (9) Bestnoten.
Diese Niederlage tut weh. Rund eine Viertelstunde vor Schluss führte der TV Brühl noch mit 21:18 gegen die HSG Walzbachtal, doch ein 2:8-Lauf binnen neun Minuten stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Davon erholten sich die Gastgeberinnen trotzdem noch einmal und glichen durch Anja Gross´ Siebenmeter 90 Sekunden vor Schluss zum 27:27 aus. Mehr wollte dem TV nicht mehr gelingen, Walzbachtal hatte durch Mia Wehrmeyers 27:28 das letzte Wort und brachte den knappen Vorsprung trotz Unterzahl über die Zeit.
Einen herben Rückschlag mussten die Verbandsliga-Männer des TSV Handschuhsheim hinnehmen. Klar favorisiert traten die Nord-Heidelberger zum Derby beim TV Germania Großsachsen II an. Dort fanden sie jedoch zu keinem Zeitpunkt in die Partie und liefen kontinuierlich einem Rückstand hinterher. 29:19 (15:9) siegte Saase.
Es wurde ordentlich zugepackt im Duell zwischen der SG Nußloch und dem TSV Wieblingen. Drei rote Karten, zwei für die SG und eine für den TSV, sprechen eine deutliche Sprache. Es wurde aber auch Handball gespielt und dabei setzten sich die Gäste nach großen Anfangsschwierigkeiten durch.
6:1 führte Nußloch nach elf Minuten, verspielte diesen Vorsprung aber noch vor dem Seitenwechsel, bei dem es 9:11 stand. „In der zweiten Halbzeit haben wir den Vorsprung nicht mehr abgegeben“, zeigte sich Marco Widmann einverstanden mit dem Auftritt seiner Sieben. Als spielentscheidend machte der TSV-Spielertrainer ausgerechnet die eigene rote Karte gegen Alexander Güllicher in der zehnten Spielminute aus. „Das hat uns wachgerüttelt.“
Es ist weiter wie verhext für die HSG St.Leon/Reilingen. Bei der TG Eggenstein sah es lange nach dem ersten Saisonsieg aus, nach 38 Minuten führte die Schnetz-Sieben mit 20:15. Innerhalb von sieben Minuten war dieses Polster jedoch aufgebraucht und in der Endphase musste die HSG einfach zu viele Gegentreffer hinnehmen. Die Partie endete 29:31 aus ihrer Sicht.
Der TSV Buchen hat seine Pflicht erfüllt und mit dem 36:27-Heimsieg gegen die SG Odenheim/Unteröwisheim zwei ganz wichtige Punkte geholt, um sich weiter von der unteren Tabellenregion fernzuhalten. Besonders beeindruckend: Zwölf verschiedene TSV-Torschützen zieren die Statistik. Bei Odenheim/Unteröwisheim stach dafür der elffache Torschütze David Heinrich heraus.
Mindestens ebenso wichtig sind die zwei Zähler für den TSV Rintheim einzuordnen. Das 35:32 (14:11) gegen den HSV Hockenheim bedeutet wie für den TSV Buchen den dritten Saisonsieg. Die Suche nach dem Mann des Tages ist schnell abgeschlossen. Mal wieder, möchte man sagen, drückte Rintheims Benjamin Westhauser der Partie seinen Stempel auf. Sensationelle 15 Tore gingen auf sein Konto und damit überflügelte er sogar Hockenheims Denis Kalabic (10) deutlich.
Genau deshalb steht die HSG Weschnitztal an der Tabellenspitze. Obwohl der Primus eine Viertelstunde vor Schluss mit 17:23 bei der HSG Walzbachtal zurücklag, ließ er sich davon nicht aus der Fassung bringen. Die Leistungsträger Aleksandar Mitrovic (8), Gerrit Fey (7), Stefan Dietrich (5) sowie Timo Zehrbach (5) gingen vorneweg und drehten das Ergebnis in einer dramatischen Schlussphase zum 28:27-Auswärtssieg. Weschnitztal bleibt damit an der Spitze und avanciert immer mehr zum Meisterschaftsfavoriten Nummer eins.
In der Frauen-Verbandsliga scheint es auf einen Zweikampf an der Spitze zwischen dem TV Edingen und der HSG Weinheim-Oberflockenbach hinauszulaufen. Noch stehen die beiden Teams punktgleich auf Rang zwei und drei, nach Minuspunkten sind sie aber bereits drei Zähler besser als der aktuelle Spitzenreiter TG Neureut.
Gegen selbigen haben die Edingerinnen am Samstagabend einen durchweg überzeugenden 32:19-Heimsieg eingefahren. Über den Ausgang des Spiels gab es schon nach 20 Minuten keinen Zweifel mehr, als es 12:3 stand. Sarah Offenhäuser (8/1), Lena Luntz (7) sowie Anuk Ermanth (6) bildeten das überragende Dreigestirn beim TV. Dagegen kassierten die Rhein-Neckar Löwen eine klare Niederlage in Weinheim-Oberflockenbach (21:36).
Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.
