Eppelheim gelingt ein Auswärtscoup in Wieblingen

  12.03.2024    Spieltechnik
Der TVE siegt knapp und kurz vor Schluss beim Nachbar – Viernheim nutzt die Gunst der Stunde – Badenliga-Frauen aus Rintheim und Birkenau weiter im Gleichschritt vorneweg – Wieslochs Frauen feiern ein starkes Comeback – St.Leon/Reilingen gibt sich nicht auf

Karlsruhe. (bz) Die Überraschung blieb aus. Bereits nach wenigen Minuten mussten die Badenliga-Männer der TSG Germania Dossenheim mit einer Niederlage beim TV Knielingen rechnen. 1:5 hieß es nach gerade einmal fünf Zeigerumdrehungen. Über ein 7:17 zur Pause lief es auf das 23:29-Endergebnis hinaus. „Die Niederlage ging auch in der Höhe vollkommen in Ordnung“, sagte Christopher Körner. Der TSG-Trainer gab zu, „dass wir überrascht von der 3-2-1-Deckung der Knielinger waren.“

Mit leeren Händen musste sich der TSV Rot-Malsch auf den Nachhauseweg vom TV Friedrichsfeld machen. Zwar ließ sich die Thome-Sieben zu keinem Zeitpunkt abschütteln, sie rannte dennoch dauerhaft einem Rückstand hinterher und verlor mit 26:31 (13:17). Als Achter ist das Polster auf die Abstiegsränge immer noch ordentlich, weshalb die Pleite beim Schlusslicht schnell abgeschüttelt werden sollte.

Wenn sich so eine Gelegenheit wie die Heddesheimer Niederlage in Wiesloch bietet, muss man da sein. Das haben der TSV Amicitia Viernheim und der TV Hardheim 1895 ausgenutzt. Beide siegten am Samstagabend und stehen mit nun 29:9-Zählern knapp hinter den Löwen.

Viernheim erlebte dabei einen wahren Handballkrimi. Gegen den Abstiegskandidaten TSV Knittlingen musste der TSV bis in die Schlusssekunden zittern, ehe der 34:33-Erfolg feststand. Aber vielleicht braucht es eben solche erfolgreich absolvierten Spiele, um am Ende ganz oben zu stehen.

Weitaus entspannter verlief der Samstag für die Hardheimer. Allerdings nur in der zweiten Halbzeit. Bis zum Seitenwechsel taten sie sich äußerst schwer bei der HSG Ettlingen (13:13). Danach zündeten sie den Turbo und zogen binnen vier Minuten auf 18:13 davon. Davon erholten sich die Ettlinger nicht mehr, am Ende leuchtete ein 33:27 für die Gäste von der Anzeigetafel.

Zumindest in Reichweite zur Spitzengruppe bleibt die SG Pforzheim/Eutingen II. Beim TSV Birkenau siegten sie zwar augenscheinlich deutlich mit 32:27, danach sah es eine Viertelstunde vor Schluss aber lange nicht aus. Erst als Frederik Rothfischer und Hannes Schnepf aufdrehten, bogen die Goldstädter auf die Siegerstraße ein.

Einen fast schon sicher geglaubten Sieg mussten die Handball Wölfe Plankstadt in den Schlussminuten aus der Hand geben. Sieben Minuten vor Schluss führten sie noch mit 28:24 gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen II, nach 60 Minuten stand es 30:30-Unentschieden. Somit büßen die Wölfe einen weiteren Zähler auf die drei Spitzenteams ein.

Vermutlich die letzte Chance doch noch den letzten Tabellenplatz verlassen zu können, haben die Badenliga-Frauen der HSG St.Leon/Reilingen II verpasst. Gegen den TV Brühl hielt das Schlusslicht rund 20 Minuten stark dagegen (7:7), danach musste die HSG abreißen lassen. Bis zur Pause stand es 9:13, am Ende gab es eine 18:28-Niederlage.

Spätestens fünf Minuten vor Schluss bebte die Wieslocher Stadionhalle so richtig. Beim Stand von 24:22 der TSG gegen die SG Heddesheim kam aus Personalmangel die Betreuerin Lea Marischler ins Tor und hielt einen Siebenmeter. „Das war ein emotionaler Schub und spätestens zu diesem Zeitpunkt war die Partie zu unseren Gunsten entschieden“, sagte TSG Co-Trainer Nils Trautner.

Über weite Strecken der Begegnung sah es nicht nach einem 29:25-Sieg für Wiesloch aus, kurz nach der Pause lag die Heim-Sieben sogar mit 14:19 im Hintertreffen. „Zum Glück haben wir dann in der Abwehr ein Bollwerk hingelegt und vorne erwischten Alina Frick (11/4) sowie Johanna Ruß (7) einen super Tag“, fasste Trautner die entscheidenden Aspekte zusammen.

Wie erwartet gab es für die SG Nußloch nichts zu holen beim TSV Birkenau. 33:24 siegte der Spitzenreiter und entschied die Partie bereits in den ersten 30 Minuten (22:13). Immerhin stellten die „Nussis“ mit Sophia Niesel (12/3) die erfolgreichste Werferin des Abends.

In der unteren Tabellenhälfte kann der TSV Rot-Malsch durchatmen. Der 26:18-Erfolg bei der KuSG Leimen katapultiert die Truppe von Arndt Heinemeier vorerst in sichere Gefilde. „Das war eine klasse Abwehrleistung mit zwei guten Torhüterinnen Anna-Lena Schulz und Jasmin Baranczyk“, sagte Heinemeier angesichts der wenigen Gegentore. Besonders freute ihn die Rückkehr von Jacqueline Wirth, „sie verbrachte das letzte Wochenende nach einem allergischen Schock noch im Krankenhaus“. In Leimen steuerte sie sechs Tore zum Sieg bei.

KuSG-Trainer Matthias Hambrecht fasste zusammen: „In der Abwehr haben wir zu einfache Tore zugelassen und in der Endphase fünf Minuten leider lang komplett den Faden verloren, was Rot-Malsch mit einem 1:6-Lauf bestraft hat.“

Der TSV Rintheim steht dem TSV Birkenau in nichts nach und bleibt mit nur einem Minuspunkt mehr dem Spitzenreiter dicht auf den Fersen. Grundlage dafür bildete der höchst souveräne 36:20-Erfolg bei der HG Königshofen/Sachsenflur, an dem Lilly Grosshans (11) und Julia Ahlbrand (8) großen Anteil hatten.

Die Verbandsliga-Männer der HSG St.Leon/Reilingen sind noch am Leben. 30:24 (13:14) schlug das Schlusslicht den TV Ispringen und ist spätestens jetzt wieder mittendrin im Abstiegskampf. „Dieser Sieg tut uns sehr, sehr gut“, bringt Martin Schnetz die Bedeutung der zwei Zähler auf den Punkt.

Für den HSG-Coach gab es einige entscheidende Aspekte, weshalb der Coup nach Halbzeit-Rückstand gelang. Er sagte: „Wir sind mit mehr Emotionen aus der Halbzeit, haben das Tempo angezogen und den Gegner immer wieder zu Fehlern gezwungen.“ Herausgestochen aus einer starken Mannschaftsleistung haben Torhüter Daniel Unser und Spielgestalter Willi Fink mit sieben Treffern.

Der TSV Handschuhsheim bestätigte seine starke Form mit dem 35:29-Auswärtssieg beim TSV Buchen. Die Löwen, bei denen Jonas Bald mit elf Treffern herausragte, legten los wie die Feuerwehr und führten früh mit 13:5 (19.). Im Stile einer Spitzenmannschaft konservierten sie die Führung bis zum Ende.

Neben St.Leon/Reilingen hätte mit dem TV Germania Großsachsen II beinahe das zweite Kellerkind eine Sensation geschafft. Allerdings ging Saase nach 14:11-Halblzeitführung gegen die HSG Walzbachtal gegen Ende die Puste aus. Die 19:25-Niederlage ist dennoch keine Katastrophe, schließlich war mit Walzbachtal eine Spitzenmannschaft an der Bergstraße zu Gast.

In dramatischer Art und Weise sicherte sich der TV Eppelheim einen 26:25-Auswärtssieg beim TSV Wieblingen. Den entscheidenden Treffer erzielte Maximilian Widmer 17 Sekunden vor Schluss und beschert seinen Eppelheimern damit die beste Ausgangslage aller Kandidaten im Kampf um die Vizemeisterschaft. Für Wieblingen ist in diesem Rennen trotz der Niederlage immer noch alles drin.

Zwei enorm wichtige Punkte hat sich die SG Nußloch beim HSV Hockenheim gekrallt. Beim 28:24-Auswärtssieg gingen die traditionell treffsicheren Christian Buse (12/3) und David Bonelli (8) voran. Außerdem entschärften die beiden Keeper 15 Würfe, darunter zwei Siebenmeter.

Nichts für schwache Nerven war der Auftritt des souveränen Spitzenreiters. Dabei sah es lange Zeit nach der ersten Saisonniederlage der HSG Weschnitztal im 19. Punktspiel aus. 20:27 lag der designierte Meister 15 Minuten vor Schluss gegen die TG Eggenstein zurück. Auf dem Weg zu der womöglich größten Sensation der Saison versagte den Gästen gegen Ende das Glück. Die HSG zog den Kopf gerade so aus der Schlinge und erzielte in Person von Timo Zehrbach kurz vor Schluss den 29:29-Endstand.

Die SG Odenheim/Unteröwisheim schickt sich immer mehr an, ihr Aufstiegsjahr auf einem einstelligen Tabellenplatz zu beenden. Gegen den TSV Rintheim lief es im Angriff mal wieder hervorragend, der 34:30-Sieg war gleichbedeutend mit zwei wichtigen Zählern und dem Vorbeiziehen an den Rintheimern. Überragender Akteur auf der Platte war Lukas Hilpp. Der Odenheim/Unteröwisheimer trug 13 Treffer zum siebten Saisonsieg bei und verwandelte dabei alle vier Siebenmeter, zu denen er antrat.

Nur einmal lagen die Verbandsliga-Frauen des TV Edingen zurück. Das 0:1 bei der Turnerschaft Mühlburg war aber kein wirkliches Problem, die Edingerinnen stellten die Weichen sehr schnell auf Sieg und führten bereits nach acht Minuten mit 9:2. Das spätere Endergebnis von 39:16 geriet nie ernsthaft in Gefahr.

Wenig Tore fielen zwischen den Rhein-Neckar Löwen und der HG Saase. Das 18:18 (11:10) kostet beiden je einem Punkt im Rennen um Platz drei.

Die TG Neureut wehrte sich nach Kräften, konnte dem Tabellenzweiten letztlich aber nicht komplett Paroli bieten. Der flotte Start zum 8:3 genügte der HSG Weinheim-Oberflockenbach, um diesen Vorsprung über die Halbzeit (13:8) bis zum 27:22-Auswärtssieg zu konservieren. Spätestens mit diesem Ergebnis dürfte klar sein, dass kein anderer Verein mehr an Edingen und Weinheim-Oberflockenbach herankommt. Die beiden machen die Meisterschaft 2024 unter sich aus.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.

BHV Pressereferent