Eine Halbzeit ohne Gegentor

  15.10.2024    Spieltechnik
Handball: Handschuhsheimer Frauen gelingt eine absolute Seltenheit – Badenliga-Frauen des TSV Rot-Malsch weisen Edingen in die Schranken – Wieslocher Frauen mit dramatischen Remis in Rintheim –– Alexander Sauer trifft 14 Mal – Heidelsheim/Helmsheimer Frauen halten in Birkenau eine Halbzeit lang super mit

Karlsruhe. (bz) Am Ende durfte sich jede Mannschaft freuen und ärgern zugleich. „Es war ein echter Krimi“, brachte Noah Bausch das 29:29 (17:19) seiner TSG Wiesloch beim TSV Rintheim auf den Punkt. Die Partie der Oberliga-Frauen bot alles, was man sich von einem Handballspiel wünschen darf.

„Wir waren von Anfang an hellwach“, sagte Bausch zur in der Anfangsviertelstunde immer wieder herausgeworfenen Zwei-Tore-Führung. Später musste der TSG-Trainer zusammen mit seinem Kollegen Nils Trautner mitansehen, wie Rintheim noch vor der Pause selbst mit zwei Treffern in Führung ging.

Das blieb bis in die Schlussminuten so, ehe die Wieslocherinnen ihre beste Phase hatten und aus einem 22:26-Rückstand (48.) einen 29:27-Vorsprung machten (57.). „Das gelang uns dank einer tollen Abwehrleistung und einer guten Lea Marischler im Tor“, hielt Bausch fest, doch dann gab es eine Zwei-Minuten-Strafe, die Rintheim in den letzten 90 Sekunden eiskalt ausnutzte und auf den 29:29-Endstand stellte. „Die Strafe war bitte, vom Spielverlauf her war es allerdings ein leistungsgerechtes Remis“, sagte der TSG-Trainer.

Es bleibt hart für die KuSG Leimen. Beim TV Brühl hatte das punktlose Schlusslicht nichts zu bestellen und verlor mit 16:31 (8:18).

Trotz vieler technischer Fehler ließ sich der TSV Rot-Malsch nicht aus der Ruhe bringen. „Unser Erfolgsrezept war einfach weiterzukämpfen“, sagte Trainerin Iva Mollova zum 31:24-Erfolg über den TV Edingen. Richtig gut wurde es nach der Pause (11:10), wie sie weiter erläuterte: „Die komplette Mannschaft hat starke Nerven und eine souveräne Abwehrleistung gezeigt.“ Ronja Schwab ragte mit elf Toren heraus.

Der TSV Birkenau wahrt seine weiße Weste und hat auch die SG Heidelsheim/Helmsheim in ihre Schranken gewiesen. Der 29:22-Sieg stand aber erst in den Schlussminuten fest, die Gäste haben dem Favoriten lange Zeit erfolgreich Paroli geboten und lagen zur Pause lediglich mit einem Tor im Rückstand (10:11). Letztlich durfte sich der TSV auf Linn Gutsche verlassen. Die Scharschützin schlug mal wieder zu und trug sich am Samstag zehnmal in die Torschützenliste ein – einsamer Spitzenwert.

Dagegen kassierte die HSG Walzbachtal ihre erste Saisonniederlage. Bei der HSG TSG Weinheim-TV Oberflockenbach erwies sich die Abwehr als zu löchrig, was der Endstand von 27:33 (13:15) belegt. Es war eine unterhaltsame Partie, in der sich von beiden Teams zusammengerechnet acht Spielerinnen mit jeweils mindestens vier Torerfolgen häufig feiern lassen durften.

Die Oberliga-Männer der TSG Wiesloch beschlossen das Wochenende am Sonntagabend beim TV Knielingen. Das taten sie mit 34:29 (17:13) erfreulich und haben dabei einen weiteren Schritt zu gewohnter Stärke getan. Einen Tag zum Einrahmen erlebte dabei Alexander Sauer indem er 14 Treffer zum Sieg beisteuerte.

Die Zuschauer dürften ihr Kommen nicht bereut haben. Die HSG Weschnitztal und der TSV Knittlingen lieferten am Samstag eine Begegnung mit ganz offenem Visier. 72 Tore haben großen Seltenheitswert, es ging munter hoch und runter – immer wieder zappelte das Netz. Zweimal öfters bei den Knittlingern, weshalb sich die Weschnitztaler über einen 37:35-Heimsieg freuen durften.

Augenscheinlich kommt der TSV Amicitia Viernheim langsam aber sicher ins Rollen. Nach „nur“ 3:3-Punkten vor diesem Wochenende, haben Südhessen dem TV Friedrichsfeld nicht den Hauch einer Chance gelassen. 38:11 (21:7) endete der ungleiche Vergleich in der Rudolf Harbig Halle.

Beinahe hätte die HSG Ettlingen der SG Pforzheim/Eutingen II Punkte abgeknöpft. Der vermeintliche Außenseiter hielt bis in die Schlusssekunden aufopferungsvoll dagegen, musste dann aber doch mit leeren Händen die Heimreise antreten. 28:26 (14:14) siegten die nervenstarken Goldstädter und haben sich mit nunmehr 6:0-Zählern vorerst oben festgesetzt.

Etwas dahinter rangiert die SG Heidelsheim/Helmsheim. Sie hat sich beim TV Hardheim 1895 gehörig strecken müssen, das aber erfolgreich, wie der 30:27-Auswärtssieg belegt. Die lange Heimfahrt am späten Samstagabend dürfte daher eine sehr fröhliche und ausgelassene gewesen sein.

Keinerlei Zweifel ließ die SG Heddesheim an ihrem 35:28-Heimsieg gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen II aufkommen. Von der ersten Minute an zeigten sich die Löwen hellwach und durften sich ihrer Sache bereits nach zwölf Minuten und der 9:3-Führung sicher sein. Zwar erscheint das Endergebnis nicht gerade als Gala, aber die SG hatte das Geschehen zu jedem Zeitpunkt im Griff.

Einen Kantersieg wie er nur ganz selten vorkommt, haben die Verbandsliga-Frauen des TSV Handschuhsheim eingefahren. 39:9 (18:9) hieß es nach 60 äußerst einseitigen Minuten gegen die Turnerschaft Mühlburg. Das Besondere dabei: Die TSV-Frauen absolvierten die zweite Halbzeit ohne einen einzigen Gegentreffer.

An der Spitze hat sich Saase3 Leutershausen Handball keine Blöße gegeben. 28:23 (14:11) siegten die Frauen von der Bergstraße bei der HG Königshofen/Sachsenflur. Die HSG St.Leon/Reilingen II bleibt dem Primus dicht auf den Fersen. Der 30:25-Sieg gegen die TG Neureut ließ das Punktekonto auf 6:0 anwachsen.

Freude und Erleichterung herrschte gleichermaßen beim TV Schriesheim vor. Das 23:19 (9:11) war der erste Saisonsieg für „Schriese“, an dem Mathilda Pfisterer mit 13 Treffern den Löwenanteil hatte. Zwei rigorose Abwehrreichen standen sich zwischen den Rhein-Neckar Löwen und dem HC Mannheim-Vogelstang gegenüber. Viel weniger als 34 Tore in Summe wird es in der kompletten Saison kaum geben. Beide teilten sich die Treffer untereinander auf, die Partie endete 17:17.

Damit war nicht zwingend zu rechnen. Die TG Pforzheim II schlug die SG KIT/MTV Karlsruhe mit 24:23 (12:10) und holte den ersten Sieg. Für die Karlsruherinnen war es im Gegenzug die erste Niederlage in 2024/25.

Ein Wochenende, wie man es sich wünscht, haben die Verbandsliga-Männer des TSV Handschuhsheim erlebt. „Wir haben verdient gewonnen und hatten nie das Gefühl, dieses Spiel verlieren zu können“, sagte Matthias Bitz zum 41:29 (20:16) gegen Saase3 Leutershausen Handball II. Der TSV-Coach fand dann aber doch noch das ein oder andere Haar in der Suppe: „Wir können trotz der 41 Tore noch deutlich mehr erzielen und 29 Gegentore sind ebenfalls nicht zufriedenstellend.“

Eine von Anfang bis Ende hochkonzentrierte Vorstellung bescherte dem TV Eppelheim zwei Punkte gegen die SG Nußloch. „Wir konnten uns früh absetzen und stellten eine gute Abwehr samt überragendem Torhüter“, sagte Sebastian Metzler zum 35:27 (19:13) seines TVE. Von einer zwischenzeitlichen Schwächephase ließen sich die Eppelheimer ebenso wenig wie von der späteren Manndeckung der Nußlocher aus der Ruhe bringen. „Dazu hat Nik Keller aus dem Rückraum stark geschossen“, verteile Metzler ein weiteres Lob an den mit neun Treffern erfolgreichsten Werfer auf der Platte.

„Das war eine schallende Ohrfeige für unsere Mannschaft“, sagte Frank Schneider zur 15:30-Niederlage seiner TSG Dossenheim bei der HSG Bruchsal/Untergrombach. Beim Aufsteiger konnte die TSG die Begegnung zu keinem Zeitpunkt offen gestalten und auch nicht an die starke Leistung vom vergangenen Dienstag, als sie gegen Eppelheim mit 22:21 gewonnen hat, anknüpfen.

Nichts drin war für den TV Schriesheim beim TSV Rintheim. Am Ende leuchtete ein 19:27 (8:13) von der Anzeigetafel aus Sicht des TV, der darüber hinaus noch zwei Disqualifikationen in der Schlussphase hinnehmen musste.

Es hat nicht sollen sein. Aufopferungsvoll stellte der TSV Wieblingen alles in seiner Kraft Stehende dem TSV Birkenau entgegen. Selbst ein vermeintlich aussichtsloser 23:27-Rückstand zweieinhalb Minuten vor Schluss ließ die Widmann-Sieben nicht entmutigt zurück. Sie kämpfte sich bis auf 26:27 heran, dabei blieb es dann aber auch.

Rund 20 Minuten benötigte die HSG Walzbachtal, ehe sie das auf die Platte brachte, was sie selbst von sich erwartet haben dürfte. So lange gelang es der SG Eggenstein-Leopoldshafen die Spannung zu halten. Aus dem 10:11 (24. Minute) wurde bis zur Pause ein 10:14 und kurz danach ein 12:21 (40.). Danach brachte die HSG den Auswärtssieg sowie die beiden Punkte sicher nach Hause.

Für den HSV Hockenheim ist der Fehlstart perfekt. Gegen den TV Ispringen gab es eine extrem bittere 32:33-Niederlage trotz mehrfacher Führung im Verlauf der 60 Minuten. Der HSV muss im besten Fall eine lange Siegesserie starten, um wieder an die Spitzenteams heranzukommen. Zu jenen zählt spätestens ab jetzt der TV Ispringen, der 6:0-Zäher auf der Habenseite verbucht.

Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende.

BHV Pressereferent