Ein ungewohntes Gefühl
Karlsruhe. (bz) Lediglich eine Niederlage kassierten die Oberliga-Männer der TSG Wiesloch in den vergangenen beiden Spielzeiten. Am Samstagabend kam tatsächlich eine hinzu, gegen den TSV Amiticia Viernheim misslang der Auftakt in die Saison 2024/25 mit einem 24:29 (12:15).
„Am Anfang war es ein offener Schlagabtausch, doch danach haben wir es nicht geschafft, unsere Möglichkeiten in Tore umzumünzen“, sagte Michael Peitz dazu, warum seine Sieben mit einem Drei-Tore-Rückstand in die Kabine musste. Es folgte ein schwacher Start in Halbzeit zwei, weshalb der TSG-Trainer ohne Umschweife festhielt, „dass Viernheim besser war und verdient gewonnen hat.“
Bestens gelaunt machten sich dagegen die Handballer des TSV Rot-Malsch auf den Heimweg vom TV Knielingen. Sebastian Thome und seine Mannschaft holten beim TV einen 30:26-Sieg und somit direkt zwei wertvolle Auswärtspunkte. Herausragend agierte dabei Janosch Menger mit neun Feldtoren.
So gut kann ein Auftakt schmecken. Die HG Oftersheim/Schwetzingen II schlägt den TV Hardheim mit 27:24 (13:14) und darf damit auf eine gute Runde hoffen. Weiteren Grund zum Optimismus macht die Tatsache, einen Halbzeitrückstand gedreht und einen in der Breite überzeugenden Kader mit insgesamt neun verschiedenen Torschützen zu haben.
Eine große Gruppe von Klubs wird sich vor Saisonbeginn das Ziel gesetzt habe, zuhause kontinuierlich zu punkten, um auf diese Weise gar nicht erst unten rein zu rutschen. Dazu gehört ziemlich sicher auch der TV Friedrichsfeld, der dieses Vorhaben gleich in die Tat umgesetzt hat. Das 24:21 (11:10) gegen den TSV Knittlingen war ein hartes Stück Arbeit, das der TV letztlich seiner kräfitg zupackenden Abwehr zu verdanken hat. Nur 21 Gegentreffer sind ein formidabler Wert.
Dank einer starken Schlussviertelstunde fiel der Heimsieg der SG Heidelsheim/Helmsheim gegen die HSG Weschnitztal deutlich aus. Die Vorentscheidung war eine Disqualifikation für die Weschnitztaler acht Minuten vor dem Ende beim Stand von 22:20 für Heidelsheim/Helmsheim. Danach konnten die Gäste nicht mehr entscheidend dagegenhalten und die SG zog bis zum Schluss auf 27:21 davon.
Die HSG Ettlingen stemmte sich mit aller Macht der drohenden Niederlage gegen den Favoriten SG Heddesheim entgegen. Letztlich erwiesen sich die Gäste jedoch als zu abgezockt. 27:24 (15:10) lautete das Endergebnis aus Sicht der Heddesheimer, die somit den ersten Schritt auf dem erhofften Weg zu einer Spitzenplatzierung gemacht haben.
Abhaken und Mund abputzen. Den Oberliga-Frauen der KuSG Leimen bleibt nach ihrer 24:32-Niederlage gegen die HSG Walzbachtal nichts anderes übrig. „Mit den ersten 20 Minuten war ich sehr zufrieden“, beginnt KuSG-Trainer Kai-Uwe Steinhauser seine Analyse mit einem positiven Aspekt. Mit 7:10 war seine Mannschaft zu diesem Zeitpunkt gut im Spiel.
Danach machte sich der personelle Engpass immer mehr bemerkbar. Steinhauser sagte: „Wir konnten nur auf einer Außenposition wechseln, unsere Rückraumspielerinnen mussten 60 Minuten durchspielen.“ Das sind natürlich alles andere als zufriedenstellende Umstände. Die Konsequenz daraus war klar. „Je länger es gedauert hat, desto mehr haben wir im Angriff nachgelassen“, so Steinhauser.
Wie zu befürchten war für den TV Edingen, musste er in seinem Auftaktspiel reichlich Lehrgeld bezahlen. Die Aufsteigerinnen hatten gegen die SG Heddesheim einen schweren Stand und lagen bereits zur Pause mit 9:16 im Hintertreffen. Danach sorgten die Gäste schnell für noch klarere Verhältnisse und ließen dem TV nicht den Hauch einer Chance. Am Ende leuchtete ein deutliches 16:33 von der Anzeigentafel.
Allen voran die beiden siebenfachen Torschützinnen Mara Müller und Ronja Schwab vom TSV Rot-Malsch stellten sich der drohenden Niederlage beim TSV Rintheim entgegen. Letztlich genügte die Galavorstellung der beiden nicht gegen einen in der Breite schlicht stärker besetzten Gegner, der in der zweiten Halbzeit das Gaspedal voll drückte. Die Rot-Malscherinnen mussten sich mit 24:31 (11:13) geschlagen geben.
Zehn verschiedene Torschützen deuten darauf hin, dass die SG Heidelsheim/Helmsheim mit einer starken Mannschaftsleistung ihren Heimsieg gegen die HSG Weinheim/Oberflockenbach eingefahren hat. Dabei stachen Isabel Gromer und Rebecca Hodolic mit jeweils sechs Treffern heraus und leisteten somit die Grundlage für das Endergebnis von 27:20 (14:12). Bei den Gästen war die klasse Vorstellung von Miriam Müller (8/3) zu wenig, um etwas mitzunehmen.
Großes Pech hatten die Verbandsliga-Männer des TV Schriesheim bei ihrem Debüt. Als die Schlussminute begann, führte der Aufsteiger mit 25:23 gegen die ebenfalls aufgestiegene HSG Bruchsal/Untergrombrach. Doch nicht erst seit Olympia und der verrückten Aufholjagd der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich im Viertelfinale wissen Handballfans, was in dieser Sportart alles passieren kann. Die Schriesheimer erlebten es aus negativer Sicht und kassierten in den verbleibenden 40 Sekunden zwei Gegentore zum 25:25-Unentschieden.
Einen regelrechten Krimi gab es zwischen der SG Nußloch und der SG Eggenstein-Leopoldshafen zu bestaunen. Das 27:27-Unentschieden war eine klassische Achterbahnfahrt, jedes Team darf sich am Ende über einen verlorenen Punkt ärgern. Die Nußlocher, weil sie zwischenzeitlich mit 13:7 in Front lagen (19.) und die Eggenstein-Leopoldshafener, weil sie den letzten Treffer des Abends durch Patrick Fehringer zum Remis hinnehmen mussten.
Zwischen dem TV Ispringen und dem TV Eppelheim gab es Scharfschützen hüben wie drüben – insgesamt trafen sechs Akteure sechs Mal oder öfter. Für die Eppelheimer hatte das Gastspiel dennoch ein bitteres Ende, sie zogen denkbar knapp mit 31:32 (12:14) den Kürzeren.
Für den TSV Handschuhsheim, 21:27 der HSG Walzbachtal, und die TSG Germania Dossenheim, 18:20 gegen den TSV Birkenau, endete das Auftaktwochenende ebenfalls mit Niederlagen. „Wir haben dem Meisterfavoriten mit viel Herzblut Paroli geboten“, stellte Dosseneheims neuer Trainer Frank Schneider seinen Spielern ein gutes Zeugnis aus. Er sagte weiter: „Birkenau war in den entscheidenden Momenten einen Tick abgezockter.“
Seiner Favoritenrolle gerecht wurde der TSV Wieblingen bei Saase3 Leutershausen Handball III. Angeführt von dem torhungrigen Lukas Neuhäuser (9) zogen die West-Heidelberger schnell auf 6:1 davon (10.) und hatten das Ergebnis bis zum 32:24-Endstand vollkommen im Griff. „Es war ein solides Spiel, in dem Lukas seine gute Form aus der Vorbereitung mit viel Dynamik im Angriff bestätigt hat“, sagte TSV-Trainer Marco Widmann.
Der TSV Rintheim setzte direkt ein ganz dickes Ausrufezeichen. Gegen den keinesfalls als schwachen Gegner eingestuften HSV Hockenheim legte der TSV eine Galavorstellung hin und siegte mit 29:17 (11:7). Friedrich Krüger (8/4) und Jo Dräger (6) ragten bei Rintheim heraus. Von den Hockenheimern überzeugte Denis Kalabic (8).
Einen gelungenen Einstieg feierten die Verbandsliga-Frauen von Saase3 Leutershausen Handball. Gegen den HC Mannheim-Vogelstang gab es lediglich um die zehnte Minute eine kurze Schwächephase, als sich eine 3:1-Führung in einen 3:5-Rückstand drehte. Danach hatte die Spielgemeinschaft von der Bergstraße das Geschehen im Griff und gewann ungefährdet mit 29:17 (12:9).
Eine Mathilda Pfisterer war nicht genug. Die elf Tore der Spielerin des TV Schriesheim wurden von Anna Winkler, die in Diensten der HG Königshofen/Sachsenflur steht, sogar übertroffen. Deren 14 Feldtore legten den Grundstein für den Auswärtssieg. Schriesheim unterlag mit 27:35 (11:18).
Hier gibt´s den Überblick zu allen Spielen am vergangenen Wochenende: www.badischer-hv.de/spielbetrieb/ergebnisse/ergebnisse-bhv-bw
