BFD 2019-20

Liebe Leser und Handballbegeisterte, 

ich darf mich nun offiziell als „BUFDI“ bei euch vorstellen.

Mein Name ist Lea und ich absolviere von September 2019 bis August 2020 den Bundesfreiwilligendienst beim Handballbezirk Heilbronn-Franken.

Ich berichte euch jeden Monat von meiner Tätigkeit.

 

Juli

Anfang Juli kehrte wieder etwas Normalität ein. Die Wartbergschule in Heilbronn meldete sich, um das Angebot der sportlichen Betätigung außerhalb der Handball AG anzunehmen. Ab dem 13.07. durfte ich in einer zweiten Klasse als „Bewegungscoach“ mitwirken. Da die Schüler nach einer gewissen Zeit unruhig oder müde werden, bereitete ich Spiele vor, die sie wieder wach und motiviert machen sollten. Es war ebenfalls eine sehr bereichernde Erfahrung das Unterrichtsgeschehen zu beobachten, da ich sehr gerne Lehramt studieren möchte.

Mein Abschlusslehrgang fand ebenfalls vom 29.06.-03.07. statt. Auch durch viele Einschränkungen war es eine sehr schöne Woche. Wir haben uns ausgetauscht und viel gelacht.

Am 06.07. hatte ich meine praktische Prüfung mit dem Thema „Einführung ins Tischtennis“. An diesem Tag durften wir nochmal nach Albstadt, um mit einer Gruppe vom 10 Personen eine Trainingseinheit von 20 Minuten zu planen.

Alles verlief wie geplant und alle bestanden an diesem Tag.

Ich wünsche den Schülern erholsame Sommerferien; hoffentlich vergessen sie nicht all zu viele Dinge, die sie in der AG gelernt haben.

Eure Lea

 

Juni

Der Juni war ein sehr wichtiger Monat für mich, und ich muss ehrlich gestehen, dass ich froh über ein bisschen freie Zeit war, um mich für Hochschulen und Unis einzuschreiben. Jetzt war ebenfalls der Zeitpunkt alle Schlüssel den Schulen zurückzubringen, da der Sportunterricht für eine ungewisse (voraussichtlich sehr lange) Zeit nicht stattfinden würde. Ich gab ebenfalls Kurshefte und Anwesenheitslisten ab, sodass die jeweiligen Schulen das Thema „Handball-AG“ abschließen konnten.

Eine freudige Aussage des WLSB gab es gegen Ende Juni. Es wurde uns freigestellt, an einer Schule die Handball AG wieder aufzunehmen; jedoch mussten viele passen, da das Schulamt BW nicht zustimmte. Also hieß es wieder abwarten, bis sich eine Schule meldet, um das Angebot „sportliche Betätigung“ anzunehmen.

 

Mai

Der Prüfungslehrgang findet nun online statt. Über „edubreak“ erhielten wir wöchentlich (04.05.-22.05.) Aufgaben, die wir jeweils bis zum Ende der Woche einreichen mussten. Unsere Aufgaben waren unter anderem ein Video-Dreh, in dem man verschiedene koordinative und konditionelle Fähigkeiten vorstellen musste; immer mit dem Ziel, uns auf die Prüfung vorzubereiten.

Am 23.05. fand die schriftliche Prüfung dann über edubreak statt; mit Erfolg.

In der letzten Mai-Woche lernte ich den neuen Bufdi, Tabea, kennen. Wir tauschten uns aus und ich berichtete ihr von meinen vergangenen Monaten in den Handball-AGs. Ich bin sehr froh, dass der Mai abwechslungsreicher als der April war. 

Jetzt steht noch die praktische Prüfung und der Abschlusslehrgang an.

 

April

Die Schulen sind im April weiterhin geschlossen und die Handball-AGs können dadurch ebenfalls nicht stattfinden. Mein Prüfungslehrgang in Albstadt kann ebenfalls nicht stattfinden. Es wird nach einem Ausweichtermin gesucht.

 

März

Nach den Faschingsferien feilte ich mit den AG-Gruppen am Ballgefühl. Prell-Parcours, Wurf-Wettkämpfe und Koordinations-Übungen gaben den Teilnehmern die nötigen Voraussetzungen, um in nächster Zeit ins „Wand-Ball“ einzusteigen. Es dient in erster Linie dazu, auch ohne Tore, herauszufinden, wo sich Wand, Spielfeldbegrenzung und Mit-/Gegenspieler befinden. Ob man’s glaubt oder nicht, es gab mehr ungewollte Zusammenstöße, als geplant. Aber dafür trainieren wir ja. Kaum waren die ersten 1 ½ Wochen vergangen gewann das Corona-Virus immer mehr an Aufmerksamkeit.

Stichtag 13. März. Ministerpräsident Kretschmann teilt mit, dass ab Dienstag (17.03.’20) alle Schulen und Kindertagestätten in Baden Württemberg bis zum Ende der Osterferien geschlossen werden.

Ich war gerade auf dem Parkplatz der Staufenbergschule angekommen, als die Nachricht im Radio kam. Ich teilte dies den Schülern mit, und wir versuchten noch so viele neue Dinge wie möglich zu lernen, da die Handball-AG die nächsten Wochen nicht stattfinden kann.

 

Februar 2020

Der Februar startete für mich mit vielen neuen Gesichtern und einem Neustart in Sachen „Wie spiele ich Handball?“. Da ich durch die vorherigen AGs schon viele Erfahrungen gesammelt hatte, und nun wusste, was die Kinder motiviert und interessiert, hatten sie schnell den Dreh raus. Eine kleine Herausforderung war es jedoch die Angst mancher Schüler vor dem Ball zu nehmen.

Besonders aufregend war der Einsatzstellen-Besuch einer Jugendkoordinatorin von der Baden-Württembergischen Sportjugend. Sie stellte Frau Sander, Herr Bezner und mir verschiedene Fragen, um die Themen „mein Alltag als BFDler“, „Zusammenarbeit in der Geschäftsstelle“ und „Spaß im BFD“.

Sie beantwortete mir zudem Fragen, die ich ihr, über das weitere Vorgehen in den Seminaren, stellte. Denn das Prüfungs-Seminar ist nun nichtmehr all zu fern.

Da der Februar ein sehr kurzer Monat ist, und ich nur drei Wochen Zeit hatte, mit den Kinder der neuen Gruppen des zweiten Halbjahres zu arbeiten, freu ich mich umso mehr nach den Faschingsferien mit neuen Ideen und Aufgaben weiter zu trainieren.

 

Januar 2020

Nach den Weihnachtsferien, einem Feiertag und einem bewegl. Ferientag, startete mein Bufdi-Alltag am 08.01.. Am Mittwoch besuchte ich dann erstmalig die Grundschulen in Altböckingen und am Plattenwald.

Ohne große Schwierigkeiten begann ich langsam mit den Kindern wieder in das „Hallenhandball“ einzusteigen, da manche Regeln und Wurftechniken wie durch Zauberhand aus manchen Köpfen verschwunden waren. Um die Kinder auch in den Köpfen fit zu halten, bereitete ich in den Ferien ein paar Trainings-Stunden vor, die sich mit dem Thema „Life Kinetik“ beschäftigen. Dabei geht es zum größten Teil um ein spielerisches Gehirnjogging in Verbindung mit sportlicher Bewegung.

Ende Januar kamen vermehrt Schüler auf mich zu, um mich zu informieren, dass bald ein „Halbjahres-Wechsel“ stattfände. Die AG-Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren zum Großteil sehr traurig darüber die AGs, an den jeweiligen Schulen, zu wechseln.

Ich fand es schön von vielen Schülern zu hören, dass sie die Handball-AG sehr genossen haben und sie im nächsten Schuljahr wiederwählen würden.

 

Dezember 2019

In der ersten Dezemberwoche ging es nach Albstadt. Es ist immer sehr schön alte und bekannte Gesichter zu sehen; man kann sich über Geschehnisse im Geschäft austauschen, sich Tipps geben und eine Menge dazulernen!

Hauptbestandteil im Seminar war dieses Mal die Vorbereitung auf den Prüfungslehrgang Ende März. Wir haben am Montag einen kleinen Test geschrieben, um unser Wissen zu testen und im weiteren Verlauf der Woche verschiedene Sportspiele rund um das Thema „Breitensport-Ballsport“ kennengelernt.

Wie im Flug war es an der Zeit Abschied zu nehmen und wieder ins Ländle zurückzukehren.

Die Woche vom 09.- bis zum 13. Dezember verging wie im Flug, da viele Kinder schon sehr in Weihnachtsstimmung waren, und somit eine Menge Freude mit in die AGs brachten. Im Fokus stand diese Woche das Prellen in allen Formen und Varianten. Es ist erstaunlich zu sehen, welchen Fortschritt die Kids in den 4 Monaten gemacht haben. Ich fange nun an, ein paar Kinder zu fragen, ob sie sich das Spielen in einem Verein vorstellen können, um sie (wenn sie Lust haben) dann begleiten zu können; denn auch das gehört zu den Aufgaben eines Bufdis.

Die letzte Dezemberwoche vor den Winterferien habe ich mir freigenommen; um Familienmitglieder zu besuchen, die weiter weg wohnen. Das hat mir sehr gut getan. Ich habe mit vollem Stolz auch dem Rest meiner Familie erzählen können, wie anstrengend, aber auch sehr erfüllend meine Arbeit als Bufdi ist.

Eure Lea 

 

November 2019

Nach den Herbstferien starteten die AGs im November mit erholten und motivierten Schülern.  Wie im Flug vergingen die folgenden Wochen an den Schulen.

Die Kids und ich konzentrierten uns zum Großteil auf das Handballspiel, denn ich bemerkte, wie sie die Techniken und Regeln nun langsam draufhatten. Klar musste ich ab und zu noch ein paar Kleinigkeiten korrigieren; doch es machte auch mir viel Spaß den Kindern zuzusehen, wie sie immer besser wurden. Andere Spiele, wie Hütchen-Ball (welches in 70% der Schulen zum „Top-Spiel“ ernannt wurde) und Völkerball wurden natürlich auch gespielt.

Auch wenn der Monat November weniger „spannend“ für mich war, freue ich mich auf den Monat Dezember, da ich hier wieder nach Albstadt gehe, um mich auf dem Aufbaulehrgang weiterzubilden.

 

Oktober 2019

Kaum war der Grundlehrgang Ende September absolviert, ging es auch schon weiter mit den AGs. Glücklicherweise habe ich viele Handballbegeisterte in den AGs dabei; deshalb startete der Oktober um so besser. Ich habe meine Chancen genutzt, und gleich mal die Übungen ausprobiert, die ich in den Seminaren mitgenommen hatte.- Mit Erfolg!

Durch das spielerische Näherbringen der Handballregeln und großes Verständnis der Teilnehmer, konnten wir tatsächlich schon ein wenig „fehlerfreies“ Handball spielen. Natürlich fielen Spiele wie „Zombieball“ und „Völkerball“ nicht aus dem Trainingsplan.  

Da ich die Kinder nun auch schon etwas besser kannte, spezialisierten wir uns individuell auf die richtige Wurfhaltung. Ich habe schnell gemerkt, dass das Stoßen dem Werfen vorgezogen wird. Um das Werfen zu verbessern, dienten ganz simple Übungen wie z.B. gegen die Wand werfen und den Ball wieder auffangen; mit dem Erweitern des Abstands zur Wand.

Des Weiteren war ich in diesem Monat auf einem Lehrgang für politische Bildung. Es war eine sehr interessante Woche, in der ich viel über das Thema „Sicherheit in Deutschland“ lernte. Dazu sind wir nach Tübingen gefahren, um Passanten zu befragen, ob sie sich in Deutschland sicher fühlen. Die verschiedenen Aussagen rund um die Themen „Flüchtlingskrise“, „Überwachung“ und „Polizeischutz“, lösten viele Anregungen zu Diskussionen aus, die wir dann mit unserem Übungsleiter besprachen. Ein Highlight war der Besuch der „LEA“ (Landeserstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge) in Sigmaringen.

Ich werde im Laufe dieses Monats mehr auf die Technik im Handball eingehen, um den Kindern zu zeigen, wie wichtig dies für ein faires und anspruchsvolles Spiel sein kann.

 Eure Lea

 

September 2019

Als mein BFD Anfang September startete, habe ich mich mit allen Schulen in Verbindung gesetzt, um mich anschließend persönlich, vor Ort, vorzustellen. Im Laufe der ersten Septemberwochen war viel Fahren und Organisieren angesagt.

Doch noch bevor ich so richtig in meinen Dienst als AG- Leiter einsteigen konnte, durfte ich zum Einführungsseminar nach Albstadt. Das gute Essen werde ich dort nicht vergessen! Ich habe ebenfalls sehr nette BFDler kennengelernt; somit gab es zwischen den Seminarleitern und uns keinesfalls Beschwerden. Durch die gute Mischung aus Theorie und Praxis war es und allen möglich, viel Spaß zu haben und natürlich auch eine Menge über den Umgang mit Kindern im Sportunterricht zu lernen. Ich habe Einiges für meine AGs behalten.

Nach der Seminarwoche hat mein Dienst dann richtig begonnen. Die ersten AG- Stunden waren mit „Kennenlernspielen“, Fangen und Passen, Grundregeln und viel Völkerball gestaltet. Die Charaktere der Schüler sind sehr unterschiedlich. Je nach Willen und Einstellung der Schüler ist es sehr unterschiedlich, was man innerhalb einer Kursstunde erreichen kann.

Bei Problemfällen bin ich mit den Ansprechpartnern der Schule im Kontakt.

Ende September durfte ich nochmal nach Albstadt, um an einem Grundlehrgang teilzunehmen. Ich habe viel über Unterrichtsinhalte im Sport gelernt und werde diese mit Überzeugung in meinen AGs anwenden.

 Eure Lea